Weinbau: Wie kommt es zu den Unterschieden zwischen Aräometer- und Refraktometer-Ergebnis?
Die Messung des Mostgewichtes bzw. der Oechsle-Grade kann nach mehreren Verfahren vorgenommen werden, u.a. mit Mostwaagen und Refraktometern. Das Mostgewicht ist die Zahl, die angibt, um wieviel Gramm ein Liter Most schwerer ist als ein Liter Wasser bei 20 °C. Das Mostgewicht ist also ein Dichte-Maß. Ein richtig anzeigendes Dichte-Messgerät ist also hier das Referenzgerät. Ein Refraktometer, auch ein amtlich geeichtes, ist unserer Ansicht nach kein Referenzmessgerät, weil es nicht direkt die Dichte misst. Zu beachten ist, dass zum Vergleich von Messergebnissen eines Refraktometers und einer Mostwaage keine Zucker-/Wasser-Lösungen verwendet werden dürfen, sondern Most. Unterstellt werden muss dabei ein bestimmtes – ideales – Säureverhältnis in diesem Most. Ändert sich nämlich dieses Säureverhältnis – bei gleichem Zuckergehalt – dann ändert sich auch die Anzeige des Refraktometers, weil die Säuren das refraktometrische Messergebnis spürbar beeinflussen. Die Anzeige einer Mostwaage wird hingegen von unterschiedlichen Säurezusammensetzungen nicht beeinflusst. Hauptsächlich dadurch entstehen die Differenzen zwischen refraktometrischen und aräometrischen Mostmessungen.